English Electric Canberra B Mk.2

Die Bundeswehr beschaffte 1964 drei ehemalige RAF-Maschinen des Typs Canberra B Mk.2, die ursprünglich als Scheibenschlepper für Luftschiessen vorgesehen waren.  Als Versuchsträger für Navigations-, Aufklärungs- und Waffenleitsysteme wurden sie von der britischen Spezialfirma Marshalls in Cambridge entsprechend umgerüstet.  Auffällig dabei die Lackierung in leuchtendem Signal-Orange.

Anfang 1966 wurde die erste Maschine ausgeliefert. Für Forschungsaufgaben wurde eine Maschine (YA-153) durch die Firma Rhein-Flugzeugbau in Mönchengladbach umgebaut, der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFLR) zugewiesen und flog für Luftfahrt-Forschungsvorhaben allgemeiner Art. Die beiden anderen waren offiziell für den Militärgeographischen Dienst der Bundeswehr (AMilGeo) im Einsatz.

Zumindest die D-9569 soll bei Höhenaufklärungs- und Überwachungsflügen entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze auch für SIGINT genutzt worden sein.

In den 80er Jahren waren die Maschinen in Köln-Bonn stationiert. Obwohl sie immer zur Erprobungsstelle 61 (ESt-61) bzw. Wehrtechnischen Dienststelle (WTD-61) gehörten, kamen sie erst in den letzten Jahren ständig von Manching aus zum Einsatz, flogen weiterhin aber auch für das AMilGeo.

Die Wartung wurde von MBB (später DASA, heute EADS) durchgeführt. 1986 wurde die 99+36, 1994 die 99+35 und Mitte der 1990er Jahre als letzte die 99+34 ausgemustert. 

99+34 99+35 99+35 99+36
99+34, ex. YA+151, ex. D-9566 (Ex-RAF  WK130) 99+35, ex. YA+152, ex. D-9569  (Ex-RAF WK137) die 99+35 in Münster-Osnabrück 99+36, ex. YA+153, ex. D-9567  (Ex-RAF WK138)

Heute stehen sie hier (Thanks to Paul Nann):

99+34 Internationales Luftfahrt-Museum, Schwenningen

99+35 Luftwaffenmuseum, Berlin-Gatow

99+36 Auto + Technik-Museum, Sinsheim