TECHNISCHE SCHULE DER LUFTWAFFE 2

"Im Zeichen der Eule"

 Der Beginn

Mit dem Luftwaffenaufstellungsbefehl Nr. 16 ordnete der Bundesminister der Verteidigung, Abteilung VI (Luftwaffe) im Mai 1956 an: "Ab 1. Juni 1956 wird die Technische Schule L im Fliegerhorst Lechfeld aufgestellt. Die Technische Schule L bildet fliegertechnisches Personal und Fernmeldepersonal (Betriebspersonal und Fernmeldemechaniker) aus".

Nach dem Vorbild der amerikanischen Ausbildungseinrichtungen in Deutschland war auch eine für den Betrieb und die Instandhaltung des Fliegerhorstes verantwortliche Flugbetriebs- sowie Bodendienststaffel vorgesehen. Eine Versorgungsstaffel und eine Truppenverwaltung vervollständigten die militärische Gliederung. Die Technische Schule L wurde dem Kommando der Schulen in Fürstenfeldbruck unterstellt, die Aufgaben des Schulkommandeurs Oberst Werner van Hees übertragen. Der Aufbau der Schule erfolgte unter einem enormen Zeitdruck, verursacht vor allem durch Terminvorgaben der NATO, die aufgrund der angespannten weltpolitischen Lage zu einer schnellen Verstärkung ihrer Truppen gezwungen war.

Zunächst hatte Anfang Juni 1956 ein Vorauskommando der Fliegerhorstgruppe die Neuaufstellung der Schule vorbereitet. Unter der Führung von Major Herbert Steingroß folgte am 9. Juli der Kader der Ausbildungsgruppe B, der in Köln-Wahn zusammengestellt worden war. An den Eindruck, den diese "Soldaten der ersten Stunde auf die Bevölkerung des künftigen Standortes machten, erinnerte 1981 in seiner Festrede zum Jubiläum "25 Jahre TSLw 2" Landrat Dr. Franz Xaver Frey: " Die meisten hatten sich schon im Beruf bewährt. Ihre Illusionslosigkeit tat ihrem ehrlichen Wollen keinen Abbruch. Sie wussten, worum es ging. Ein "Hurra-Patriotismus" war ihnen fremd. Den "Dank ihres Vaterlandes" hatten sie schon an der Front, in den Lazaretten und im Kriegsgefangenenlager kennen gelernt. Gott sei Dank konnte dieser Kader improvisieren. Das war schon wieder notwendig".

Der Landrat äusserte sich auch über die Garderobe der militärischen Vorreiter: "Schon beim ersten kräftigen Regen lösten sich die Absätze der Halbschuhe zur Ausgehuniform. Das hatte den unbestreitbaren Vorteil, dass beim Ausziehen der Schuhe gleich überzeugend nachgewiesen werden konnte, dass die bei solcher Wäsche aus allen Maschen geratenen Socken simultan auch als Kopfschützer getragen werden konnten. Die übrige Erstausstattung wollte da natürlich auch nicht nachstehen. So gab es zwar für jeden Mann gleich mehrere große Suppen- oder Eintopfterrinen, dafür aber keine Teller und zu den Messern keine Gabeln. Die beiden bereits gelieferten zusammenklappbaren Feldbeichtstühle aus Sperrholz waren schon mangels Pfarrer nur ein unzulänglicher Ersatz". Lobend erwähnte Dr. Frey jedoch die guten Beziehungen der Bevölkerung des Lechfeldes zu ihren Soldaten vor Ort: "Daraus wurde kein großes Aufheben gemacht. Ein gutnachbarliches Verhältnis zum Militär war im übrigen ja schon seit einem Jahrhundert eingeübt. Was angenehm auffiel, war die gute Disziplin der Truppe".

Zügige Erweiterung

Zum Ende des Jahres 1956 war der Aufbau der Schulorganisation in Lechfeld schon so weit fortgeschritten, dass am 5. Dezember der Ausbildungsbetrieb mit einem Lehrgang "Elektronische Grundlagen" aufgenommen werden konnte. Mitte Dezember begannen die weiteren Lehrgänge "Fernsprechbetrieb", "Fernschreibbetrieb", "Bodenfunkbetrieb" und "Radarflugmeldebetrieb". Als großen Erfolg, aber auch als Anerkennung für die geleistete Aufbauarbeit, werteten die militärischen Führer und fachlichen Vorgesetzten die Umbenennung der Ausbildungsgruppe B in "Technische Schule 2" am 15. Dezember 1956. Die rasch steigende Zahl der Lehrgangsteilnehmer führte dazu, dass schon bald die Kapazitäten des Ausbildungspersonals und der Infrastruktur erschöpft waren. So wurden bereits geeignete Lehrgangsteilnehmer als Nachwuchsausbilder herangebildet. Neue Unterkünfte wurden gebaut. Im Januar 1958 verfügte die Technische Schule über drei Schülerstaffeln. 1961 hatte die Schule einen Umfang an Lehrgangsteilnehmern, Lehr- und Administrationspersonal, der die Schaffung einer weiteren Führungsebene erforderlich werden ließ. Mit zwei unterstellten Lehrgruppen erhielt der Schulkommandeur im September 1961 die Disziplinargewalt eines Regimentskommandeurs.

 


Lagerlechfeld Anfang der 1960er Jahre;
unten rechts das Lehrsaalgebäude
 


Lagerlechfeld; oben links: Hauptwache(1),
unten rechts: bei der Südwache (4)
[2 = Klosterlechfeld, 3 = Partie am Lech]


das Wahrzeichen des Lechfeldes:
der Wasserturm, erbaut 1899
 

 

Kombinierte Grundausbildung und eine Lehrsammlung

Ein neues Kapitel in der Luftwaffe forderte 1961 die Fähigkeiten der Offiziere und Unteroffiziere auf dem Lechfeld heraus: "Taktik und Technik". Die Rede war von der militärisch - fachlichen, also der kombinierten Grundausbildung. Begründung: In den Verbänden des Radarführungsdienstes, aber auch bei der Fernmeldeaufklärung herrschte Mangel an ausgebildetem Personal für Betrieb, Wartung und Instandhaltung der Stellungen. Um jedoch die Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten, sahen sich diese Verbände gezwungen, Wehrpflichtige einzusetzen. Da aber durch die rein militärische Grundausbildung mit anschließender Spezialisierung am Arbeitsplatz sehr viel Zeit verloren ging, sollte eine Kombination von militärischer und fachlicher Ausbildung die Stehzeit der Wehrpflichtigen in den Verbänden verlängern. Die TSLw 2 stellte deshalb die 4. Schülerstaffel mit dem Ziel auf, hier diese neue Art der Grundausbildung durchzuführen.
Die TSLw 2 mit Schulstab war in der Lechfeld-Kaserne stationiert, aber ab 1964 musste der Schulbetrieb aufgrund der anhaltenden Expansion jedoch in Teilen in die Ulrich-Kaserne nach Lechfeld-Nord 'ausgelagert' werden. Im Laufe der Jahre fanden eine Lehrgruppe mit mehreren Inspektionen hier dauerhaft ihre Heimat.
1984 wurde begonnen, in der Ulrich-Kaserne auch eine Lehrsammlung einzurichten, die vor allem über die Geschichte der Luftnachrichtentruppe, dem Aufbau der Führungsdienste der Luftwaffe im Jahr 1956 bis zum aktuellen Stand der Führungsdienste der Luftwaffe informierte. Im Kellergeschoß von Gebäude 14 wurden dazu neben allerlei technischem Gerät auch umfangreiches Bild- und Textmaterial sowie Uniformen und Waffen ausgestellt.

"Prüfstand Lechfeld"

Als "Prüfstand Lechfeld" bezeichneten Soldaten aus den NATO-Luftverteidigungsgefechtsständen die Schule ab 1963. Nachdem bereits im Juli 1961 die Ausbildungsverantwortung für das Radarflugmelde- und Leitpersonal auf die TSLw 2 übergegangen war, erfolgte zwei Jahre später auch die Übernahme der "Versuchs- und Erprobungsanlage für neue Betriebsverfahren und Techniken" für die Luftverteidigung mit dem Decknamen "Konrad" (mit "K" wie die nahe gelegene Gemeinde Kleinaitingen) oder später "CONNY-Radar

"CONNY-Radar" hatte als Radar-Lehr- und Versuchsstellung bei militärischen Piloten der Bundeswehr zwar einen "guten Ruf", wurde aber, da es Teil der TSLw 2 war, nicht als NATO-Luftverteidigungsstelle anerkannt.

Bis September 1970 erhielten hier Tausende von Offizieren und Unteroffizieren ihre Grundlagenschulung für den Einsatz in den deutschen Luftverteidigungs-Gefechtsständen. Erst 1971 übernahm nach Einrüstung der ersten taktisch genutzten Rechenanlagen die Radarstellung Erndtebrück - die jetzige V./TSLw 1 - neben ihrem NATO-Einsatzauftrag auch die Ausbildung des Radarflugmelde- und Leitpersonals.

"Konrad" oder auch nur K1 genannt, war keine verbunkerte Anlage, sondern ein überirdisches Gebäude, mitten im kleinen Wäldchen zwischen Lechfeld-Nord und dem Flugplatz gelegen und als Militärischer Sicherheitsbereich mit Zaun und Wache gesichert. Es wurde auch zur fachlichen Ausbildung des Personals der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung der Luftwaffe (FmEloAufklLw) genutzt. U.a. erhielten hier die angehenden Horchfunker (Fernmeldeaufklärer) eine praxisnahe fachliche Grundausbildung. Für die Lehrgangsteilnehmer war zwischen der Unterkunft in Lechfeld-Mitte und dem K1 ein Pendelbusverkehr eingerichtet. Die Fahrtstrecke führte auch über den nördlichen Teil des Fliegerhorstes.

 Neue Organisationsformen

Eine einschneidende Neugliederung der Schule vollzog sich in den Jahren 1967 bis 1970. Neben der Umgliederung des Schulstabes und der Schaffung einer Gruppe ATV (Auswertung, Truppenversuche, Vorschriften) stand die Aufstellung von fünf Lehrgruppen im Vordergrund, angelehnt an die Dienstteilbereiche der Führungsdienste der Luftwaffe. Ausgebildet wurden technisches Personal und Betriebspersonal für den Fernmeldeverbindungsdienst, den Radarführungsdienst, die Flugsicherung, die FmEloAufklLw (s.o.) sowie die Elektronische Kampfführung (EloKa)
Die Spitzengliederung der Führungsdienste der Luftwaffe wurde im Sommer 1970 im Zuge der Neuordnung der "Kommandostruktur 70" der Luftwaffe geändert. Statt der bisherigen "Inspektion Führungsdienste" beim Luftwaffenamt war nun das Luftwaffenführungsdienstkommando in Köln-Wahn vorgesetzte Kommandobehörde der Technischen Schule der Luftwaffe 2.

                 
Wappen der 3./TSLw 2                  

Weitere Ausbildungsaufträge

Ab Juni 1970 zeichnete sich die Notwendigkeit zur Einrichtung von zwei Inspektionen für die Ausbildung des Fachpersonals für die Fernmeldeaufklärung (FmAufkl) und die Elektronische Aufklärung (EloAufkl) ab. Gleichzeitig übernahm die TSLw 2 die Pilotausbildung für Heer und Marine. Im Jahre 1972 erweiterte sich dieser Lehrauftrag auch auf das Gebiet der EloKa.

Die Erfahrungen der USA im Vietnam-Krieg und die Einführung des Flugzeugmusters F-4F und RF-4E "PHANTOM" in die deutsche Luftwaffe - Mitte der 70er Jahre - erforderten, die "Elektronische Kampfführung" als integralen Bestandteil in die lehrgangsgebundene Ausbildung für das fliegende Personal aufzunehmen. Auch diese Ausbildungsinhalte wurden an der TSLw 2 vermittelt.

Aufgrund internationaler Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland erhielt die Technische Schule der Luftwaffe später auch zusätzlich den Auftrag, Besatzungen des Transportflugzeuges TRANSALL C.160 für den Einsatz in Sarajevo sowie die Besatzungen des Waffensystems TORNADO ECR für den UNO-Einsatz über Bosnien auszubilden.

Darüber hinaus wurden an der Schule jährliche Fachtagungen mit Beteiligung der Nachrichtendienste und der NATO-Mitgliedstaaten abgehalten.

Am 05. Juli 1973 begann der erste Lehrgang "Elektronik-Grundlagen", der die Teilnehmer nach dem erfolgreichen Abschluss zu dem zivilberuflich anerkannten "Elektronikpass" führte. Zwei Jahre später erhielt die Schule den Auftrag, den S6-Verwendungslehrgang einzurichten und durchzuführen. Ausbildungsziel war es, zukünftige Stabsoffiziere zu befähigen, ihre Aufgaben im Dienstbereich Führungsdienst selbständig und verantwortlich wahrzunehmen.

Ein großer Schritt auf dem Wege der Bildung und Ausbildung in der Bundeswehr war zweifellos die Einrichtung einer "Fachschule der Luftwaffe für Elektrotechnik" am 1. Oktober 1974. Unteroffiziere der Luftwaffe wurden in einem zweijährigen Lehrgang zum "Staatlich Anerkannten Techniker" ausgebildet. Durch die Neuordnung des Fachschulkonzepts der Bundeswehr wurde jedoch diese Stätte der Qualifizierung mit Wirkung vom 5. Juli 1978 in Lechfeld aufgelöst. Neuen Glanz für die TSLw 2 brachte dafür die "Fachschule der Luftwaffe für Datenverarbeitung", die am 30. August 1985 ihren Lehrbetrieb aufnahm und landesweit als erste Einrichtung dieser Art das anbrechende Informationszeitalter repräsentierte.

Im Herbst 1985 erging an die TSLw 2 der Auftrag: "Herstellen der Ausbildungsbereitschaft für die Umschulung des Fernmeldepersonals für das Automatische Führungs- und Fernmeldenetz der Luftwaffe" (AutoFüFmNLw). Um den Anforderungen an eine qualifizierte, aber auch zeitlich überschaubare Ausbildung der künftigen Fernmeldesoldaten gerecht zu werden, wurde an der TSLw 2 ein eigenständiges Kommunikationsnetz im Wert von über 110 Millionen DM installiert. Eines der modernsten und komplexesten Ausbildungssysteme für Telekommunikation in ganz Europa. Die Inbetriebnahme erfolgte 1988.

seit 14. Juni 1989 trägt die Kaserne in Lechfeld-Mitte den neuen Namen
LECHFELD KASERNE
               

 Neubeginn als TSLw 1 - Lechfeld

Die Auflösung des Warschauer Paktes wies nicht nur der NATO in Europa eine neue Rolle zu, sondern führte zwischen 1991 und 1994 auch zu einer nachhaltigen Umgestaltung der Bundeswehr. So hatte die Reduzierung der Streitkräfte von bisher rund 500.000 auf 340.000 Soldaten zur Folge, dass zahlreiche Standorte aufgelöst, Verbände verlegt oder umgegliedert wurden. Von dieser Entwicklung blieb auch die TSLw 2 nicht unberührt. Der erforderlichen Zentralisierung der beiden Technischen Schulen in Süddeutschland konnte sie sich nicht entziehen. Zwar rangen ihre Kommandeure beharrlich um den Erhalt der TSLw 2 als traditionelle "Schule der Führungsdienste", schließlich aber mussten sie sich der Entscheidung des Inspekteurs der Luftwaffe beugen. Ein militärischer Appell am 24. März 1994 vollzog das Ende der bisherigen Organisationsform TSLw 2 und markierte gleichzeitig die Eingliederung in die neue TSLw 1, mit Führung in Kaufbeuren.

Eine Ära war zu Ende gegangen.


Die Kommandeure der Technischen Schule der Luftwaffe 2:

Oberst Werner van Hees  01.03.1956 – 15.11.1957
Oberst Herbert Steingroß  15.11.1957 – 11.04.1960
Oberst Hein Ewringmann  12.04.1960 – 11.09.1964
Oberst Wolfgang Weth  12.09.1964 – 30.09.1968
Oberst Harald Wust  01.10.1968 – 30.09.1969
Oberst Heinz Schmidt-Ebert  01.10.1969 – 28.02.1971
Oberst Günther Mummenthey  01.03.1971 – 31.03.1973
Oberst Ernst Müller  01.04.1973 – 31.03.1975
Oberst Karl-Otto Nikel  01.04.1975 – 30.09.1978
Oberst Hans Michel  01.10.1978 – 30.09.1980
Oberst Werner Beissel  01.10.1980 – 30.09.1983
Oberst Dieter Kämper  01.10.1983 – 11.10.1985
Oberst Werner Haase  12.10.1985 – 31.03.1991
Oberst Hans Jürgen Grommeck  01.04.1991 – 30.09.1993
Oberst Arnulf Richardt  01.10.1993 – 31.03.1994

Der letzte Lehrgang für Personal der FmEloAufklLw war der für Offiziere und fand vom 26. November 2002 bis 18. Februar 2003 bei der 10. Inspektion  der TSLw 1 in der Ulrichkaserne statt.
Zehn Luftwaffenoffiziere aus den Standorten Trier, Berlin, Großenbrode und Hof durchliefen unter der Leitung von Hauptmann Henle zum letzten Mal diese bisher hier durchgeführte Ausbildung. Mit Beendigung diese Lehrgangs ging somit die über drei Jahrzehnte durchgeführte Ausbildung für Personal der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung der Luftwaffe auf dem Lechfeld nun endgültig und unwiderruflich zu Ende.

Die Ausbildung des Personals der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung der Bundeswehr fand dann von 2003 bis März 2024 an der Schule Strategische Aufklärung (SchStratAufkl) in Flensburg statt, ab 01. April 2024 nach Umstrukturierung neu als Ausbildungszentrum Cyber- und Informationsraum (AusbZ CIR), Außenstelle Flensburg. Das AusbZ CIR hat seinen Sitz in Pöcking am Starnberger See.


 Das Wappen der TSLw 2

Als Wappen führte die Schule einen in gotischer Form gehaltenen Schild mit einer silbernen Eule auf blauem Grund. Die Eule wird von zwei goldenen Blitzsymbolen flankiert. Von altersher gilt die Eule als Symbol der Weisheit. In der Antike wurde die Göttin Athene stets mit der Eule dargestellt; somit sollen Klugheit und Weisheit der Göttin zum Ausdruck gebracht werden. Der erhellende Gedanke, der bildende Wille und die Kraft zum Maß sind die geistigen Fähigkeiten, ihretwegen Athene und die Eule gerühmt wurden, nicht zuletzt aber auch der Wille zur besonnenen Tat.

Ihm wird auch der Wappenspruch gerecht, den die Schule wählte:

AUDACIA ET PRUDENTIA

Tapferkeit und Weisheit

Die stilisierten Blitze leiten über in die Gegenwart. Sie sind Symbole des Fernmeldewesens.



beim ehemaligen Stabsgebäude der TSLw 2 (bei der Südwache)
steht dieser Gedenkstein


 

Aus der Vergangenheit ...

Viele auf dem Lechfeld stationierte Soldaten oder Lehrgangsteilnehmer an der TSLw 2 (später TSLw 1) werden sich an das  ausserhalb und südlich der Kaserne Lechfeld-Mitte gelegene Soldatenheim "Haus Richthofen" erinnern. Neben dem Mannschafts- und Unteroffizierheim bei der Südwache, dem Mannschaftsheim an der Hauptwache ('Kantine Schneider'), dem Offizierheim, den damals bekannten Gaststätten, Kneipen oder Tanzlokalen gegenüber der Kaserne  in Lagerlechfeld, wie die "Lechfeld-Klause" oder der "Kronprinz" (mit Tanzsaal), war das Soldatenheim "Haus Richthofen" der zentrale Anlaufpunkt für Freizeitaktivitäten:

In der Informationsbroschüre "30 Jahre Technische Schule der Luftwaffe 2" aus dem Jahr 1986 steht dazu:


Lageplan (2001)

 

 

 

 

"Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e. V., Bonn, unterhält und betreibt Soldatenfreizeitheime außerhalb der Kasernen als Stätten der Begegnung untereinander und mit der Bevölkerung.

Soldaten und Bevölkerung sollen die Möglichkeit haben, in der Freizeit Kontakte zu schließen und durch Veranstaltungen außerhalb der Kaserne Eindrücke zu gewinnen.

Im Standort Lechfeld ist das Soldatenfreizeitheim "Haus Richthofen" seit dem 15. September 1967 ein Begegnungszentrum, dessen Besuch sich lohnt.

Zur persönlichen Freizeitgestaltung sowie für Feiern aus dienstlichen, persönlichen und familiären Anlässen stehen zur Verfügung: ein gut geführter Restaurationsbetrieb mit Bar, Fernsehraum, Lesezimmer, Gruppenzimmer, Tischtenniszimmer, Kellerraum mit Bar, drei vollautomatische Kegelbahnen mit Bierstüberl, Musikzimmer - auch für Proben -, Billardzimmer, Festsaal mit Bühneneinrichtung für Theater- und Filmvorführungen und im Sommer eine Minigolfanlage mit einem Kinderspielplatz.

Auskünfte über Benutzung und Möglichkeiten der Ausnutzung erteilt der Heimleiter, der auch für die Koordination zuständig ist.

Das Soldatenfreizeitheim ragt durch seine Bauweise und in seinen Einrichtungen weit über den Rahmen der üblichen Betriebe und Heime hinaus und bietet allen Besuchern eine gemütliche und erholsame Atmosphäre.

Der Pflege eines geselligen, geistigen und kulturellen Lebens zwischen Soldaten, zivilen Bediensteten der Bundeswehr und der Bevölkerung ist damit ein Rahmen gegeben, der allen daran interessierten Gruppen jederzeit zur Verfügung steht."

 

arrow.gif (948 Byte)Soldatenheim

Das "Haus Richthofen" existiert heute nicht mehr. Es wurde Jahre nach seiner Schließung irgendwann in den 2000er Jahren abgerissen und das Gelände neu mit Einfamilienhäusern überbaut.

Neben dem "Kronprinz", ca. 150 m nördlich der Südwache gelegen, befand sich früher auch eine TEXACO-Tankstelle (bis 1970 DEA), im Jahr 1972 die erste Selbstbedienungstankstelle Deutschlands! Die günstigeren Spritpreise verhalfen dem neuen Geschäftsmodell deswegen zum Erfolg, weil die ersten Selbsttanker Soldaten waren, denn auf dem Lechfeld waren damals ca. 5.000 Soldaten stationiert. Im Rahmen des Ausbaus der B17 hat sich der Ortsteil Lagerfeld insgesamt stark verändert, u.a. mussten daher auch der "Kronprinz" und die Tankstelle für die neue B17 abgerissen werden.


 

Quellen u.a.:

Dank an Kai Spörhase für das Foto vom Gedenkstein.